Eine Redensart sagt, man soll kein Öl ins Feuer gießen. Viel fataler sind die Folgen, wenn Du Wasser in brennendes Fett oder Öl gießt, um es damit zu löschen.
Brände von Speiseölen und Speisefetten
Früher gehörten Fettbrände der Brandklasse B (flüssige oder flüssig werdende Stoffe) an, jedoch werden sie wegen ihrer besonderen Gefahren und Eigenheiten seit Januar 2005 in der neuen, eigens geschaffenen Brandklasse F geführt.
Bei Fetten und Ölen handelt es sich im hoch erhitzten Zustand um quasi selbstentzündliche Flüssigkeiten - ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu den in Brandklasse B eingruppierten brennbaren Flüssigkeiten, die in der Regel eine Zündquelle zur Entzündung benötigen.
Das geschieht bei einem Fettbrand
Handelsübliches Fett fängt bei ungefähr 350 Grad an selbstständig zu brennen. Verunreinigtes Fett hat dabei eine deutlich niedrigere Zündtemperatur als frisches Fett. Anzeichen für Verunreinigung ist beispielsweise eine starke Verfärbung. Es kann sich schon bei Temperaturen im Regelbereich des Thermostates einer Fritteuse entzünden. Gießt man Wasser in die Flammen dieses extrem heißen Fettes, verdampft das zu Boden sinkende Wasser schlagartig und reißt das brennende Fett in einer großen Stichflamme dabei mit aus Topf, Bratpfanne oder Friteuse und führt damit zur schlagartigen Brandausbreitung. Es entstehen dabei Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius. Dazu genügt schon wenig Wasser, 1 Liter Wasser verdampft explosionsartig zu 1700 Liter Wasserdampf.
Auch häufig vorwendete Feuerlöscher wie Pulver-, CO2– oder Schaumlöscher eignen sich nicht, um einen Fettbrand zu bekämpfen.
Unser Tipp: Bei den ersten sichtbaren Flammen den Topf mit einem Deckel oder Backblech abdecken. Das nimmt den Flammen sofort den Sauerstoff zum "Atmen". Die Friteuse vom Netz trennen oder den Herd ausschalten und mit einem Topflappen die Pfanne oder den Topf von der heißen Kochstelle nehmen.
Mit einem Fettbrandlöscher
Eine weitere Möglichkeit der Bekämpfung von Fettbränden sind spezielle Feuerlöscher für die Brandklsse F, dem Fettbrandlöscher. Das darin enthaltene Löschmittel löscht das brennende Fett durch Verseifung. Dabei wird es in seine Bestandteile zurückgeführt – Glycerin und Fettsäuren. Es bildet sich eine Sperrschicht über dem Brandherd, die die Sauerstoffzufuhr unterbindet. Gleichzeitig kühlt das Löschmittel das Fett soweit herunter, dass es sich nicht mehr von selbst entzünden kann. Ist ein Löscher für Fettbrände geeignet, trägt er die Kennzeichnung für Brandklasse F.
Da vor dem Feuer meist Rauch entsteht empfehlen wir Rauchmelder zu installieren.