Die Historie unserer Wehr

Schule in Egestorf um 1910Die Freiwillige Feuerwehr Egestorf entstand im Mai 1909 aus der bis dahin bestehenden Pflichtfeuerwehr. Im August 1909 genehmigte der Landrat des damaligen Landkreises Linden die Satzung. An der Spitze des Kommandos stand der 1. Hauptmann August Wente. Eine Handdruckspritze und einige Schläuche konnten von der ehemaligen Pflichtfeuerwehr übernommen werden, 35 neue Uniformen gab es von der Gemeinde Egestorf. Im selben Jahr wurde auch die Schule in Egestorf eingeweiht.. Die ersten großen Einsätze folgten schon zwei Jahre nach der Gründung, fünf Großbrände hielten die Freiwilligen im Jahr 1911 in Atem. Am 11. Dezember 1911 wurde ein Egestorfer Bürger wegen Brandstiftung verhaftet.


Werbetafel Feuerwehrfest 1927Der 1. Hauptmann August Wente blieb bis 1924 im Amt. Er wurde abgelöst von Heinrich Asche, in dessen Amtszeit ein Steigerturm an das alte Egestorfer Gerätehaus an der Ammerke angebaut wurde. Aus dieser Zeit stammt die Werbetafel für das Feuerwehrfest im Jahr 1927.
Es folgten Heinrich Meyer (1935 bis 1947), Heinrich Garbe (1947 bis 1959), Hermann Mensing (1950 bis 1960), Henri Widdel (1960 bis 1996) und Günter Göing (1996-2016). Danach übernahm Sven Sörenhagen das Amt des Ortsbrandmeisters.
Die beiden Weltkriege hinterließen spürbare Lücken in den Reihen der Aktiven, aufwärts ging es am 26. Mai 1946, als der Betrieb wieder aufgenommen wurde. 1963 wurde das 1. Tanklöschfahrzeug in Egestorf (Foto) stationiert. Dieses war bis 1993 in Egestorf im Einsatz.
Besondere Ereignisse in der Geschichte der Wehr waren die Gründung des Musikkorps im Jahr 1920 und die Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahr 1965. Diese beiden Meilensteine wurden im Jahr 2005 mit einem großen Tag der offenen Tür gefeiert.
TLF 16T (1963-1993)Die Feier zum 95-jährigen Bestehen der Ortswehr fiel indes etwas kleiner aus. Da die Egestorfer Schützen von 1904 im Sommer 2004 ihren 100. Geburtstag feierten verzichteten die Feuerwehrleute auf ein mehrtägiges Zeltfest und ließen den 04-Schützen den Vorrang. So gab es für die Kameraden und zahlreiche Gäste eine musikalische Veranstaltung in der Fritz-Ahrberg-Halle in Egestorf.
Das heutige Feuerwehrhaus an der Nienstedter Straße wurde im Jahr 1967 erbaut. Zwischen der Christuskirche und der Ernst-Reuter-Schule blieb noch Grundfläche übrig für einen Anbau, der 1985 errichtet wurde. Drei Einsatzfahrzeuge und ein Ölschadenanhänger stehen zurzeit in der Fahrzeughalle.
Ausreichend Platz für gesellschaftliche Veranstaltungen finden die Kameraden auf dem angrenzenden Schulhof der Ernst-Reuter-Schule. Die Förderung der Dorfgemeinschaft, die Öffentlichkeit für die Feuerwehrarbeit zu interessieren oder die Musik und die Jugend in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken – das alles liegt den Egestorfer Feuerwehrleuten am Herzen. So nimmt die Ortswehr regelmäßig am großen Herbstmarkt der örtlichen Vereine teil, veranstaltet gesellige und informative Aktionen wie den Tag der offenen Tür oder Konzerte des Musikzuges und mischt auch sonst im öffentlichen Egestorfer Leben mit.
1974 begann eine Patenschaft zwischen den Ortsfeuerwehren Egestorf und Volkach im Frankenland an der Mainschleife. Delegationen aus dem Frankenland sind stets dabei, wenn in Egestorf besondere Jubiläen gefeiert werden – und umgekehrt reisen natürlich auch die Egestorfer zu bestimmten Anlässen ins rund 400 Kilometer entfernte Volkach.
Erwähnenswert ist auch die Patenschaft des Musikzuges mit der Edenbridge Town Band aus England, die seit 1978 besteht.
Doch viel wichtiger als die Förderung der Dorfgemeinschaft ist für die Kameraden der aktive Einsatz nach dem Feuerwehrmotto „RETTEN – LÖSCHEN – BERGEN – SCHÜTZEN“.
Durchschnittlich rücken die Aktiven rund 60-70 mal pro Jahr aus, um bei den verschiedensten Einsätzen Hilfe zu leisten. Um auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben und das Erlernte zu vertiefen, absolvieren die aktiven Kameraden außer dem Feuerwehrtechnischen Dienst bis zu 80 Übungsstunden im Jahr. Auch die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Schulen wird groß geschrieben.
Hilfestellungen beim Rettungsdienst nehmen in Anbetracht von Großschadensereignissen einen immer größer werdenden Teil der Feuerwehrarbeit ein.
Zu den vielen Aufgaben, die die Aktiven zu bewältigen haben, kam 2005 das Bahnerden auf den Flächen der Deutschen Bahn im gesamten Stadtgebiet Barsinghausen hinzu. Dabei übernimmt die Feuerwehr Egestorf im Einsatzfall die Erdung von Oberleitungen an den Bahnlinien, das erforderliche „Erdungsbesteck“ wird auf dem Manschaftstransportwagen (MTW) der Wehr mitgeführt.
Regelmäßig besuchen die Egestorfer Aktiven zudem Lehrgänge an den Niedersächsischen Akademien für Brand- und Katastrophenschutz in Celle und Loy, sowie an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ronnenberg. Die Ausbildung ist somit auf einem guten Stand. Darauf legt das Kommando unter der Leitung von Ortsbrandmeister Sven Sörenhagen großen Wert.

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