Druckschläuche und Strahlrohre sind ein wesentlicher Ausrüstungsgegenstand der Feuerwehr.
 
Druckschläuche
DruckschläucheDruckschläuche haben die Aufgabe, das Löschmittel Wasser oder Wasser/Schaum-Gemische über Wegstrecken zu fördern.
Druckschläuche sind im Gegensatz zu Saugschläuchen nicht formstabil und würden sich daher durch den beim Saugvorgang auftretenden Unterdruck zusammenziehen. Sie werden vorwiegend bei der Brandbekämpfung verwendet, bei der mit entsprechenden Strahlrohren Löschmittel abgegeben werden kann. Sie können aber auch zum Fördern, etwa von Schmutzwasser im Hochwassereinsatz o.ä., genutzt werden.
Druckschläuche bestehen heute aus Kunstfasergewebe (Polyester) und sind innen gummiert. Sie haben im Allgemeinen eine flexible Form, das heißt sie lassen sich flach zusammenfalten, wenn sie nicht unter Druck stehen. Dies hat den Vorteil, B - Strahlrohrdass sie sich platzsparend transportieren lassen. Der übliche Betriebsdruck liegt zwischen fünf und zehn bar.
Es gibt genormte Druckschläuche in den Größen A (sehr selten), B, C und D (A=groß, D=klein). Die verschiedenen Größen unterscheiden sich hinsichtlich Durchmesser und Länge, wobei es für B, C und D Druckschläuche entsprechende Strahlrohre gibt. Druckschläuche haben an beiden Enden Knaggenkupplungen und können so miteinander, mit Strahlrohren, Verteilern oder Pumpen verbunden werden. Mittels Übergangsstücken kann man gegebenenfalls die Verschiedenen Größen miteinander kombinieren (z.B.: ein C-Schlauch am B-Abgang eines Verteilers).
 
 
Verteiler

VerteilerVerteiler werden zum Verteilen des Löschmittels von einer Zuleitung auf mehrere Schlauchleitungen genutzt. Wir benutzen B-CBC-Verteiler im normalen Einsatzgeschehen. Einen C-DCD-Verteiler haben wir u.a. für unsere Feuerwehrjugend angeschafft.

Verteiler bestehen aus einem Gehäuse mit 4 Festkupplungen und drei Absperrorganen in Form von Niederschraubventilen. Am Gehäuse eines B-Verteilers ist am Eingang und dem gegenüberliegenden Abgang jeweils eine B-Festkupplung, sowie an den beiden seitlichen Abgängen jeweils eine C-Festkupplung angebracht. Somit ist es möglich den Löschmittelstrom aus einer B-Leitung auf 2 C-Leitungen und 1 B-Leitung, oder mittels eines BC-Übergangsstück auf 3 C-Leitungen zu verteilen. Der Aufbau eines C-DCD-Verteilers ist analog.

Um an der Einsatzstelle jederzeit einen Überblick über die angeschlossenen Leitungen zu haben, gibt es eine festgelegte Reihenfolge für das Anschließen von Leitungen an den Verteiler (alle Angaben in Richtung des Wasserstroms):

  • C-Rohre: 1. Rohr links , 2. Rohr rechts, 3. Rohr Mitte
  • B-Rohre: Mitte
  • Sonderrohre: Mitte

Wasserwerfer

 

Aus dem Verteiler lässt sich durch Einkuppeln eines Stützkrümmers und einem B-Rohr ein Wasserwerfer bauen. Das Bild zeigt unsere Jugendfeuerwehr mit einem solchen Wasserwerfer. Zur Stabilisierung wird ein C-Schlauch zwischen beide C-Abgänge gekuppelt und geflutet. Das bewegliche Knaggenteil des Stützkrümmers ermöglicht ein gewisses Ausrichten des Strahlrohres.

 
 

 

Strahlrohre

Strahlrohre benutzen wir, um das Löschmittel am Ende des Schlauches abgeben zu können.. Man unterscheidet hierbei in Mehrzweckstrahlrohre, Hohlstrahlrohre, Schaumstrahlrohre.

Während C- und D-Strahlrohre von einem Trupp alleine gehalten werden können, entsteht bei B-Strahlrohren eine so starke Rückdruckkraft, dass diese üblicherweise zusammen mit einem Stützkrümmer eingesetzt werden, welcher ca. 30% der Kraft über den Schlauch zum Boden ableitet. Ohne Stützkrümmer oder bei unsicherem Stand müssen drei Feuerwehrleute das B-Rohr halten.

MehrzweckstrahlrohreMehrzweckstrahlrohre
gibt es entsprechend dem jeweiligen Feuerwehrschlauch an den sie gekuppelt werden können, in den Größen B, C und D. B ist dabei das größte Rohr. Mehrzweckstrahlrohre der Größe A existieren nicht.
Bei Mehrzweckstrahlrohren kann man mittels eines Absperrorgans (kleiner Hebel) zwischen Vollstrahl, Sprühstrahl oder Halt wählen. Eine Veränderung der Wassermenge kann lediglich durch Abschrauben des Mundstückes geändert werden. Hierzu muss die Wasserabgabe unterbrochen werden.
 
Hohlstrahlrohre
HohlstrahlrohrBei Hohlstrahlrohren wird das Wasser durch eine ringförmige Düse geleitet. Es entsteht ein hohler Wasserstrahl, der jedoch durch bestimmte Techniken (fester oder rotierender Zahnkranz) mit Tropfen gefüllt werden kann. Die bessere Wasserverteilung ermöglicht uns eine wirkungsvollere Rauchgaskühlung. Ein Vollstrahl aus einer solchen Ringstrahldüse ist stabiler (geringeres Ausregnen) als ein herkömmlicher Vollstrahl und erreicht eine höhere Wurfweite. Es kann damit außerdem stufenlos ein Sprühkegel von teilweise bis über 120 Grad erreicht werden. Meistens kann außerdem noch der Durchfluss des Hohlstrahlrohrs geregelt werden, wozu die Wasserabgabe hierbei nicht unterbrochen werden muss. Es gibt sie in den Größen B und C.
Durch die vielseitige Regulierbarkeit des Hohlstrahlrohres wird ein sehr wassersparender Löschangriff ermöglicht. Des Weiteren kann mit Hohlstrahlrohren die gefürchtete Rauchgasdurchzündung (Flash-Over) verhindert und somit der Selbstschutz deutlich verbessert werden. Sie gelten daher als Ideal zur Innenbrandbekämpfung.
 

 

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